In unseren Design Thinking Workshops und den Design Thinking Schnupperkursen haben wir immer sehr spannende TeilnehmerInnen mit unterschiedlichsten beruflichen Hintergründen und spannenden Lebensläufen. Nach den Workshops waren wir oft traurig, dass jeder nun wieder seine eigenen Wege gehen wird bzw. manchmal wurde bereits im Design Thinking Schnupperkurs eine Idee für ein gemeinsames Projekt unter den TeilnehmerInnen geboren.

Schnell war die Idee eines design-thinking-muenchen Netzwerktreffens geboren.

Für das erste Netzwerktreffen durften wir Anja von der ETH Zürich als Design Thinking Expertin begrüßen, die uns zeigte, wie wir unsere Design Thinking Challenge exakt formulieren. Welche „Flughöhe“ die Richtige ist für unsere Fragestellungen? Und was ist, wenn wir noch gar nicht so richtig wissen, wo das wirkliche Problem liegt?

Die Design Thinking Challenge sollte optimalerweise:

offen genug und aus Nutzerperspektive, nicht aus Unternehmens-Perspektive formuliert sein
und durch ihre Formulierung keine ist richtig-oder-ist falsch-Antworten erzwingen
die Möglichkeit geben situationsbedingte Problemfelder zu untersuchen
Die Formulierung der Challenge gibt bereits Eckpfeiler des Projektes vor. Deshalb muss sie wohl durchdacht und präzise formuliert werden. Die Formulierung darf weder zu konkret noch zu offen sein:

Konkrete Challenge-Formulierung:

Eine sehr konkrete Problemstellung zeichnet sich dadurch aus, dass sie nur eine spezielle Nutzergruppe betrifft, einen sehr engen Kontext hat, wenige oder ähnliche Problemfelder aufweist und eingeschränkt Bedürfnisse behandelt.

Challenges mit konkreterem Charakter eignen sich eher für kurze Projekte und erleichtern den Fokus auf die Erarbeitung von naheliegenden Ideen oder Lösungen. Ergebnisse sind daher auch leichter vorhersehbar und umsetzbar, wobei die Challenge eventuell auch eher wenig interessant für das Team sein kann und durch den begrenzten Rahmen das Neuartige eventuell hindert.

Offene Challenge-Formulierung:

Eine sehr offene Challenge betrachtet eine sehr breite Nutzergruppe, eröffnet einen größeren Kontext und eine Vielzahl an Problemen und Bedürfnissen. Eine offene Challenge ist daher besser geeignet für Projekte mit Ziel der Entdeckung unbekannter Bedürfnisse und Chancen. Sie bietet Platz für innovativere und neuartigere Ideen und Gedanken. Die Nachteile sind allerdings die Schwierigkeit der Steuerung des Projektes und die Gefahr der Überforderung des Teams.

Fazit:

Eine gute Challenge muss den richtigen Mittelweg finden zwischen konkreter Problemstellung und offener Aufforderung. Sie darf das Team weder hemmen noch so offen sein, dass Probleme nicht klar erfasst werden können und sich das Team verliert.

Unser Fazit vom design-thinking-muenchen Netzwerktreffen:

Die Kombination aus wissensreichem Fachvortrag, eigenem Ausprobieren und im Anschluss viel Zeit zu gemütlichem Netzwerken hat allen Teilnehmerinnen sehr gut gefallen. Wir freuen uns schon auf das nächste Netzwerktreffen dann zum Thema: Design Thinking & interaktives Theater.